Theorie: Was würde geschehen, wenn man sich keiner Osteotomie unterzieht?
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289. Eintrag von am 25.02.2012 - Anzahl gelesen : 139
Theorie: Was würde geschehen, wenn man sich keiner Osteotomie unterzieht?
0Ich bin neu hier und bitte deshalb um Entschuldigung, falls meine Frage hier nicht rein passt. In absehbarer Zeit droht mir eine Umstellungsosteotomie der linken Hüfte. Ansonsten kein Hasenfuss, aber hier gebe ich unumwunden zu: ich habe Angst. Nicht nur vor dem Eingriff und den Folgen, die -wie vieles im Leben- völlig offen sind. Ich lebe sehr ländlich (Reha deshalb schon schwierig). Meine Tochter ist noch 'versorgungsbedürftig' und mein Mann zwar lieb, aber IM Haus völlig hilflos. Deshalb spielen sich viele Szenarien in meinem Kopf ab. Auch diese: was passiert, wenn ich mich nicht operieren lasse? Das mag dumm klingen, aber selbst diesen Gedanken möchte ich 'durchspielen' dürfen .... Ich bedanke mich schon jetzt für jede empathische, freundliche Antwort!
7. Antwort
von am 14.09.2012
Ihr Lieben
Bei mir wurde Anfang 2009 nach einen etlichen Arztbesuchen eine beidseitige Hüftdysplasie und Arthrose festgestellt. Die Diagnose hat mich geschockt dennoch war ich froh endlich eine zu haben und nicht mehr als Simulant dargestellt zu werden... Kurze Zeit später stand auch schon die erste Umstellungsosteotomie am proximalen Femur an der rechte Hüfte an.Die Heilung und Genesung verlief ohne Komplikationen so das 7 Monate später die linke Seite operiert werden konnte.Von da an ging vieles schief.Ich entwickelte eine Pseudarthrose die leider erst viel zu spät festgestellt wurde so das die Ärzte nicht wusste ob der Oberschenkelknochen noch zu retten war. Nach zweieinhalb Jahren kam es Gott sei Dank doch noch zur Ausheilung.Habe noch heute mit Muskelschwäche und den Haltungsschäden durch das lange Stützen gehen zu kämpfen. Wie ihr seht kann man nie vorher sehen wie solch ein Eingriff verläuft und trotz einiger Komplikationen würde ich ich aus heutiger Sicht noch einmal genau so machen.Das eigene Gelenk ist nun mal das eigene,oder?
LG H.
6. Antwort
von am 02.03.2012
, bin neu hier und auf der suche nach meinungen, tipps , einfach sich mal mit gleichgesinnten austauschen.. da es nicht immer einfach ist sich mit nicht betroffenen darüber zu unterhalten. also bei mir wurde mit 25 jahren nach langem hin und her endlich eine beidseitige hüftdysplasie festgestellt, damals hat man mir geraten so schnell als möglich eine Umstellungsosteotomie machen zu lassen, oder mit spätestens 30 im rollstuhl zu sitzen..... ok also op op alles gut ??? na ja bin nach plattenentfernung / und fast 4 jahren immer noch nicht schmerzfrei weiss nicht mehr weiter....
über antworten , tipps, erfahrungen von euch würde ich mich sehr freuen...
5. Antwort
von am 27.02.2012
Ich bin Euch allen von Herzen dankbar! Ihr ersetzt so manche Arztmeinung. Um es auf den Punkt zu bringen: höre zehn Ärzte, hörst du zehn verschiedene Meinungen. Ärztehopping war noch nie mein Ding und welcher Chirurg operiert nicht allzu gern *schmunzeln*. Am 14.3. hab ich einen Termin bei meinem Orthopäden, dem ich sehr vertraue, eben weil er mich NICHT sofort unter´s Messer gelegt hat. Mein Wunsch, noch ein paar Jahre überbrücken, bis mein Mann a) in Rente ist und ich b) mich leichter 'lösen' kann. Es ist nämlich nicht nur die Hüfte, samt anderen Arthrosen, die mich plagt. Seit zehn Jahren verwaiste Mama, hänge ich am täglich Tun, am täglichen Leben mit meinen zwei noch lebenden Kindern. Das hört sich dusslig an, ich weiss. Anzumerken ist auch, dass ich kein 'Heimchen' bin, sondern eher offensiv und resolut. Nochmals: ganz lieben Dank für die vielen Gedanken, die Ihr Euch für mich gemacht habt. Es tut gut, Euch hier zu treffen ...
4. Antwort
von am 27.02.2012
Umstellung erst jetzt??? Am besten gelingen diese und sind nötig so bis zum 3.Dezennium. Du bist ja fast schon im Idealalter für Prothese. Es sei denn, dadurch könnte die Fehlstellung auch nicht korrigiert werden.
Fast jeder hat vor der ersten Op. einen mächtigen Respekt. Das er unnötig gross war, sieht man nachher.
3. Antwort
von am 27.02.2012
A., ich rate dir, in jedem Fall noch eine 2. Arztmeinung - und evtl. sogar eine 3. einzuholen. Ich habe seit gut sieben Jahren links eine TEP und damals hat mir ein Arzt genau so dringend eine Triple-Osteotomie rechts empfohlen. Ein anderer Arzt (der Operateur, der mir die TEP eingebaut hat) hat genauso dringend davon abgeraten. Ich habe die Umstellung nicht machen lassen - und lebe bis heute sehr gut damit, obwohl die Hüfte ziemlich dysplastisch ist . Ich habe keine Schmerzen und noch immer ist ein Gelenkspalt vorhanden - . Salopp gesagt, warte ich auf die TEP - und das kann noch Jahre dauern. Eine OP 'ohne Leidensdruck' würde ich nicht machen lassen. Eine Umstellungs-OP ist keine Garantie, aber eine Chance, dass die TEP-OP eine unbekannte Anzahl von Jahren hinaus gezögert oder gar ganz verhindert wird. Die Reha-Zeit nach einer Umstellung dauert mindestens so lange, wie nach einer TEP. Ich wünsche dir guten ärztlichen Rat und eine Entscheidung, mit der du noch viele Jahre gut leben kannst - mit oder ohne Umstellung. Alles Gute, D..
2. Antwort
von am 26.02.2012
A., ich schliesse mich Gabi an. Du musst eine Entscheidung für dich treffen. Wenn die Op sein muss, findet sich für die anderen Probleme eine Lösung. Siehe es mal so: Sie werden nicht verhungern, sie werden essen, egal was. Auch mein Mann hat gelernt eine Waschmaschine zu bedienen. Die Zwei werden Erfahrungen machen, die sie sonst nicht machen würden. Je nach alter deiner Tochter kannst du eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse bekommen, oder eine Tagesmutter sorgt während der Arbeitszeit deines Mannes für sie. Aber erst musst du eine Entscheidung treffen, vielleicht auch mit Hilfe einer zweiten Arztmeinung. Viel Erfolg bei deiner Entscheidung und alles Gute. C.
1. Antwort
von am 26.02.2012
A., deine Ängste kann ich gut verstehen, aber eigentlich solltest du schon an dich und deine und nicht an deinen Haushalt usw. denken. Wenn du dich nicht dieser Operation unterziehen willst, wird in absehbarer Zeit deine Hüftsituation schlechter werden, so dass dann operativ wohl nur noch das Kunstgelenk zum Einsatz kommen kann. Ausserdem leiden u. a. die Wirbelsäule und die Kniegelenke, weil du ja irgendwann eine Schonhaltung einnehmen wirst, die dich etwas beschwerdefrei machen, wenn auch nur für kurze Zeit.
Ich selbst habe Umstellungsosteotomien an beiden Hüftgelenken und Oberschenkelknochen hinter mir und kam gute 10 Jahre damit zurecht. Mit 30 und 31 bekam ich meine Hüftgelenke implantiert und mit 44 und 45 folgten dann die Knieimplantate.
Meine Tochter war zur Op. meiner ersten Hüft-TEP 5 Jahre alt, mein Mann war auch nicht wirklich 'da'. Doch zum Glück hatte ich sehr grosse Hilfe durch meine Eltern.
Ich weiss nicht, wie lange du noch so ohne Op. auskommen kannst. Nur mit Schmerzmitteln leben, ist auch irgendwann für die Organe nicht gut.
Bekommst du noch Physiotherapie, damit die Muskulatur gut trainiert wird? Kannst du noch ohne Gehstützen gehen?
Es ist allein Deine Entscheidung, ob du dich operieren lässt, aber du solltest die Vor- und Nachteile gut abwägen. Geh einfach so an die Sache ran, was wäre, wenn du einen Unfall hast - DANN muss es doch auch zu Hause und mit der Tochter irgendwie weitergehen, bis du wieder fit bist.
Eine Op. kannst du so einplanen, wie es dir in deinen Plan passt, da sie ja nicht lebensnotwendig ist. Eine Herzop. wäre ja schon extremer im Vergleich.
Wenn du dir noch zu unsicher bist, ob die Op. wirklich schon sein muss, hole dir noch einen weiteren Rat von einem anderen Orthopäden.
Alles Gute
Gabi
Theorie: Was würde geschehen, wenn man sich keiner Osteotomie unterzieht?
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